Geiseltalsee - na Klar!

Warum ist der Geiseltalsee so einzigartig klar und was bedeutet dies? Der Geiseltalsee wurde von der AG Tauchen in der  Limnologie der Deutschen Gesellschaft für Limnologie (DGL) besucht. Diese trifft sich jeden Herbst im Rahmen der Jahrestagung der DGL und betaucht Seen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Dabei untersuchen die Mitglieder der AG die Flora und Fauna der Binnengewässer und ziehen Rückschlüsse auf ihren Zustand. Ich habe mich mit den Mitgliedern zum Frühstück im Ferien- und Eventhof Oechlitz getroffen und erfahren, wie es um unseren See steht.

Die Arbeitsgruppe hatten dort ihr Lager aufgeschlagen, um tagsüber mit dem Tauchzentrum Geiseltal die Unterwasserwelt des Geiseltalsees zu entdecken. Die Mitglieder der AG Tauchen hatten von der besonderen Qualität des oligotrophen Geiseltalsees gehört und wollten die seltene an nährstoffarme Verhältnisse gebundene Vegetation und Tierwelt des Sees erforschen. Acht verschiedene Armleuchteralgen, die aufgrund der Klarheit des Wassers bis in große Tiefen des Sees reichen, konnten sie beobachten. Das hat für Deutschland Seltenheitswert! Aber auch verschiedene Wasserinsekten und Fische konnten beboachtet werden. Oligotroph bedeutet nährstoffarm, neben der immensen Seltenheit bei deutschen Seen ist dies für den Geiseltalsee in seiner Ausprägung von 18,4 Hektar und 80 Meter Tiefe besonders bemerkenswert. Obwohl nährstoffarm für den Laien im ersten Moment erschreckend klingt, ist es für  die Menschen der Region eine große Chance. Gäste die in die Region kommen, wollen einen einzigartigen klaren See mit einer intakten Natur, um sich zu erholen.  Ein nährstoffreicher See kann das nicht bieten, er ist trüb ist und  bietet  nur noch wenig Lebensraum bis in geringe Tiefen Platz für Pflanzen und einige universelle Tiere und es besteht die Gefahr Blaualgen zu bilden und damit für den Tourismus verloren zu gehen.

Der nährstoffarme Geiseltalsee hingegen bietet in bis zu 13 Meter Tiefe Grundrasen, Armleuchterlagen und verschiedensten spezialisierten Tieren Platz. So zum Beispiel der Vielstachligen Armleuchteralge die sonst in Deutschland sehr selten ist.

Die Forscher haben in weiteren Tauchgängen den Geiseltalsee untersucht und festgestellt, dass in einigen Bereichen aber schon nährstoffreicher Einfluss bemerkbar ist, so an den Zuflüssen zum See. Dort wachsen die Wasserpflanzen nur noch bis 8 Meter Tiefe und es gibt Pflanzen, wie die Wasserpest, die hohe Nährstoffkonzentrationen anzeigen. Der See hat dort schon sehr an seiner Qualität verloren. Wasserpflanzen sind ein sehr guter Indikator für den Zustand eines Gewässers. Zusammen mit dem VDST und dem NABU wurden im Tauchzentrum Geiseltal in den letzten zwei Jahren bereits  25 Naturschutztaucher ausgebildet, diese könnten ein jährliches Monitoring der Wasserpflanzen für die Forscher übernehmen, um weitere Entwicklungen des gesamten Sees jährlich zu dokumentieren.

Jedoch kann auch jeder Einzelne für die Besonderheit unseres Sees sorgen, so fängt es zum Beispiel schon dabei an nicht die Enten und Fische zu füttern. In weiteren Schritten werden wir über die Entdeckungen während der Tauchgänge berichten. 

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